In Spanien, einem Land, in dem sich alles ums Essen dreht, ist es das Gericht schlechthin. Auch wenn manch ein Feinschmecker das vielleicht anders sehen könnte – beim Kochen dieser Spezialität kann man sich kreativ auslassen und muss nicht unbedingt einem speziellen Rezept folgen. Wer Spanien besucht, der sollte diese bunte Mahlzeit auf jeden Fall probieret haben. Es ist eine herzhafte Mischung aus Reis, Fisch und Fleisch: Die Rede ist von Paella.
Wer sich in Barcelona auskennt, der weiß, dass diese Stadt – zumindest in kultureller Hinsicht – nicht wirklich spanisch ist. Die Einheimischen sind stolz auf ihre katalanische Identität. Ihre Sprache, Kultur und Gastronomie unterscheiden sich vom Rest Spaniens. Neben vielen anderen spanischen Traditionen kann man auch typische Gerichte des Landes problemlos in Barcelona finden. Katalanische, baskische, valencianische, französische und italienische Küche wird natürlich ebenfalls serviert und häufig sogar auf innovative Weise miteinander kombiniert – ein wirklich einzigartiges Erlebnis für die Geschmacksnerven.
Die Entstehungsgeschichte des Gerichts
Das Wort ’Paella’ stammt aus dem Katalanischen und Valencianischen und bedeutet wörtlich ’große Bratpfanne’. Das Gericht basiert auf einer Mischung aus verschiedenen mediterranen Zutaten wie Reis, Olivenöl und Knoblauch.
Heutzutage weiß niemand mehr genau, woher diese Art des Kochens ursprünglich stammt. Manche Quellen zeugen von der Kochkunst arabischer Seefahrer, die es verstanden, aus den Essensresten der vorhergehenden Tage eine neue, bunt gemischte Mahlzeit zu kreieren.
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Die moderne Paella stammt aus der südkatalanischen Region Valencia. Im 18. Jahrhundert trafen sich die Anwohner zu besonderen Anlässen in ihren Obst- und Gemüsegärten und schmissen alle Fleischsorten, die sie sich leisten konnten, zusammen (wobei Wühlmaus anscheinend besonders beliebt war!). Als sich zur Mitte des 19. Jahrhunderts der Lebensstandard in Spanien langsam verbesserte, kamen weitere beliebte Fleischsorten wie Hasen-, Hühnchen-, Enten- und Schneckenfleisch hinzu. In jener Zeit änderte sich auch die Bedeutung des Wortes ’Paella’: Von nun an bezeichnete es weniger eine Bratpfanne als vielmehr ein Gericht.
Die Paella ist von Region zu Region unterschiedlich. Ihre Varianten richten sich je nach Preis und Verfügbarkeit der Zutaten. An der Küste gehören Meeresfrüchte – vereinzelt auch in Kombination mit Fleisch – zu den Hauptzutaten. Wer schon mal außerhalb von Spanien Paella gegessen hat, wird wahrscheinlich diese Variante kennen und lieben. Die Valencianer hingegen haben ihre ganz eigene Definition der Paella und können manchmal sogar etwas ungehalten reagieren, wenn man Paella als ein Meeresfrüchtegericht bezeichnet.
Katalanische Varianten
Neben anderen Speisen der iberischen Küche (zum Beispiel Tapas) nahmen die Katalanen auch die Paella in ihre Speisekarte auf und verpassten ihr eine lokale Note. Der Reis der Paellas, die in Barcelona serviert werden, stammt größtenteils aus dem nahe gelegenen Ebrodelta (Delta de l’Ebre) im Süden Kataloniens.
Die katalanische Kochkunst lässt sich mit dem Ausdruck “mar i muntanya” (Meer und Berg) zusammenfassen, schließlich kombiniert sie die kulinarischen Schätze der Mittelmeerküste mit Zutaten des fruchtbaren Landesinneren. Dieses Konzept entfaltet vor allem bei den katalanischen Versionen der Paella seine Wirkung. Reisteller wie den in einem Tontopf und mit Safran zubereiteten “arrós a la cassola” (manchmal auch “arrós a la catalana”) sollte man auf keinen Fall verpassen. Empfehlenswert ist auch der “arrós negre”, dessen charakteristischer schwarzer Farbton auf seine wichtigste Zutat zurückzuführen ist: die Tinte von Tintenfischen.
In der Stadt gibt es etliche Restaurants, in denen man all diese Paella-Gerichte genießen kann. Im Folgenden haben wir unsere Lieblingslokale aufgelistet. Dort bekommt man einfach die beste Paella in Barcelona.
Dieses kleine, gemütliche Restaurant wurde im Jahr 1836 gegründet. Hier wurden schon so berühmte Persönlichkeiten wie Welles, Federico García Lorca und sogar Picasso bedient. Es befindet sich in idealer Lage im Viertel Barceloneta und serviert ein großes Angebot an Reisgerichten sowie verschiedene Paella-Sorten. Wer hier eine gemischte Paella mit Meeresfrüchten oder eine traditionell valencianische Paella mit schwarzem Reis probiert, wird von den Kreationen des Küchenchefs begeistert sein.
Dieses Lokal ist für viele das beste Paella-Restaurant in Barcelona. Man sollte sich von den schwarzen Anzügen der Kellner nicht abschrecken lassen – diese können auf den ersten Blick etwas einschüchternd wirken, aber die Mitarbeiter bieten einen hervorragenden Service und das Essen ist ausgezeichnet.
Das ‘Escriba’ bzw. das ‘Chiringuito de Bogatell’ ist eine einzigartige Strandbar, in der nicht nur eine der besten Paellas der Stadt, sondern auch ein riesiges Angebot an typisch katalanischen Fischgerichten serviert wird. Dieses berühmte Lokal wird auch gerne von den Anwohnern aufgesucht und eignet sich ideal für einen lauen Sommerabend. Eine Tischreservierung im Voraus ist jedoch empfehlenswert.
Seit nunmehr 25 Jahren verwöhnen die Köche des Roig Robí die Leute in Barcelona mit kulinarischen Köstlichkeiten. Nach und nach hat sich dieses Restaurant zu einem der nennenswertesten Lokale der Stadt entwickelt. Es ist besonders für seine frischen Meeresfrüchte bekannt. Die Köche des Roig Robí setzen den Schwerpunkt auf Innovation und Kreativität, womit sie der traditionell katalanischen Küche ein ganz neues Image verpasst haben. Die Spezialität des Hauses ist die köstliche Garnelen-Paella.
Dieses Lokal ist zwar kein 4-Sterne-Restaurant, serviert jedoch eine ausgezeichnete Paella. In Barcelona findet man nur schwer ein anderes Lokal, das so ein gutes Qualitäts-Preis-Verhältnis bietet wie das El Pollo Rico. Ein Gericht kostet hier lediglich 3,50€. Ideal für alle, die über ein knappes Budget verfügen, und auch nicht weit von den Ramblas entfernt.
Das Can Majó liegt an der Strandpromenade in Barceloneta. Dieses vor 40 Jahren gegründete Restaurant hat sich mit seinen von Generation zu Generation überlieferten Rezepten einen Namen gemacht. Die Zutaten werden vom Küchenchef höchstpersönlich ausgewählt. Man kann behaupten, dass hier die beste Paella von Barcelona aufgetischt wird. Es ist vielleicht nicht die günstigste Wahl, aber wenn man sich mit authentisch iberischer Küche verwöhnen lassen will, ist man hier genau richtig.
Paella-Kochkurse in Barcelona
Wer seine Unterkunft über Oh-Barcelona bucht, erhält einen Rabatt von 10 % auf einen der besten Kochkurse der Stadt. Bei Cook&Taste lernt man, wie eine regionale Paella und andere, typisch katalanische Spezialitäten zubereitet werden.
Wer sich gerade nicht in Barcelona aufhält, das Gericht aber unbedingt selbst ausprobieren möchte, der findet hier ein klassisches Paella-Rezept, das von unseren lieben Kollegen der Zeitschrift Barcelona Metropolitan zur Verfügung gestellt wurde.
Ich bin Barcelonesa und lebe seit 15 Jahren in Deutschland. Mein Mann (Lübecker) sagt, dass die beste Paella, die von meiner Mutter ist.;-)Sonst empfehlen wir “Las 7 Puertas” oder “El Escriba” am Bogatell-Strand. Wenn man nicht unbedingt Paella essen möchte, bietet das “El Mussol” sehr gute katalanische Küche und die Preisen sind in Ordnung. Wichtig!! “PAN CON TOMATE” probieren!
Hallo Monica,
ja die Paella der eigenen Mutter schmeckt immer am Besten. Vielen Dank für die vielen tollen Tipps.
Viele Grüße nach Deutschland
Das Oh-Barcelona-Team